Wasserretter

Der Wasserretter ist das Arbeitstier jeder Schnelleinsatzgruppe. Er kommt bei so gut wie jedem Szenario zum Einsatz. Vor allem bei Hochwasserlagen ist der für den Strömungseinsatz gut ausgerüstete Wasserretter das bevorzugte Einsatzmittel. Den klassischen Rettungsschwimmer mit Badehose hat er im SEG Dienst vollständig ersetzt.

Die Ausbildung umfasst ca. 2 Wochenenden, an denen Theorie und Praxis der Wasserrettung geübt werden.

Ausbildungsthemen sind unter anderem:

  • Thermische Schäden (Verbrennungen und Unterkühlungen)
  • Reanimation von Kindern und Säuglingen
  • Schwimmen in Fließenden Gewässern
  • Rettung mit dem Wurfretter
  • Verhalten und Rettungstechniken auf dem Motorboot

Sprungrettung           P1020059

Der Wasserretter ist für seine Tätigkeit hervorragend ausgerüstet:

  • Neoprenanzug 5 mm
  • Feststoff-Auftriebsweste mit Anleinmöglichkeit
  • Canyoning Schutzhelm
  • Neopren Schuhe und Handschuhe
  • Wurfretter mit 20 Meter Seillänge
  • Rettungsmesser

Vorraussetzungen: 15 Jahre, DRSA Silber, Sanitätsgrundausbildung A + B

Steckbrief eines Wasserretters

Manuel Klinnert

Technischer Leiter

Wasserretter, Rettungstaucher, Einsatzleiter Wasserrettung

Nachdem ich mein silbernes Rettungsschwimmabzeichen gemacht und die Sanitätsgrundausbildung absolviert hatte, durfte ich 2010 die Ausbildung zu Wasserretter machen. Diese Ausbildung muss jeder durchlaufen, der weitere Lehrgänge besuchen und später auf Einsätze fahren möchte. Wir haben im Einsatz unsere persönliche Schutzausstattung an, bestehend aus einem Neoprenanzug, einer Schwimmweste mit Messer, einem Helm und einem sogenannten Wurfretter mit einer 20m langen Leine. In der Ausbildung lernen wir mit dieser Ausrüstung umzugehen und sie auch in weniger als 3 Minuten anzulegen. Weitere Ausbildungsinhalte sind zum Beispiel Einsatztaktik, die Rettung aus dem Wasser, auch mit dem Motorrettungsboot, das Verhalten in Fließgewässern, der Umgang mit diversen Rettungsgeräten und Vermisstensuchtechniken. Außerdem beinhaltet die Ausbildung die Wasserwacht-spezifische Erweiterung der Sanitätsgrundausbildung. In 4 Tagen hatten wir also einen Haufen an Theorie zu bewältigen und diese in der Praxis anzuwenden. Nichtsdestotrotz hat mir diese Ausbildung am allermeisten Gefallen. Ich war stets gefordert Verantwortung für Mensch und Material zu übernehmen, physische Herausforderungen zu bewältigen und ich wuchs nicht nur mit den Kollegen meiner Ortsgruppe zusammen, sondern konnte auch neue Freudschaften mit Mitgliedern anderer Ortsgruppen schließen.

Als Wasserretter hat man viele Möglichkeiten, interessante Erfahrungen zu machen, die einem außerhalb der Wasserwacht verborgen bleiben. Mit weiterführenden Ausbildungen und Übungen lernt man beispielswese die Selbstrettung und Rettung anderer aus dem Eis, das Abseilen von Brücken ins Wasser, das Verhalten bei Einsätzen in der Nacht, die Rettung aus Fahrzeugen im Wasser und vieles mehr. Außerdem kann man dann natürlich auch Ausbildungen wie die zum Rettungstaucher oder Motorbootführer beginnen.

 

Die Tätigkeit als Wasserretter, sowie generell alle Tätigkeiten die ich hier ausübe zeigen mir, dass ich in der Lage bin, Menschen aus misslichen Situationen zu retten. Deshalb bin ich auch immer gern bereit, mal das ein oder andere Wochenende für die Wasserwacht zu investieren.